Gewöhnung des Kniegelenkes an Bewegungen in Flexion / Extension mit hoher Frequenz Ziel:
Aktivierung der Typ 2-Fasern des Quadriceps, zunächst unter weitgehender Gelenkentlastung
Vorbereitung:
Es
werden zur Verbesserung der Standfestigkeit rutschhemmende Unterlagen exakt in der Mitte des Posturomed sowie an der entsprechenden Stelle auf dem Fussboden, außerhalb der Therapieebene des Posturomed aufgelegt (Bild 1). Besonders
gut geeignet sind hierfür die auf den Bildern erkennbaren “Fussabdrücke” der Firma Airex. Zur Gewährleistung einer möglichst intensiven sensomotorischen Stimmulation führt der Patient alle Übungen grundsätzlich barfuss aus.
Der
Patient platziert den Fuss des operierten Beines exakt in der Mitte des Posturomed. Bei der aktuellen Version des Posturomed wird dies durch die aufgeprägten Hilfslinien und das Fadenkreuz in der Mitte der Therapieebene
erleichtert. Um eine bessere Stabilisation des Rumpfes und damit eine gesicherte Ausgangsstellung zu gewährleisten, ergreift er zusätzlich das Haltegeländer des Posturomed vorn und seitlich (Bild 2). Mit seinem Körpergewicht steht
der Patient überwiegend auf dem unverletzten Bein außerhalb der Therapieebene des Posturomed. Die Gewichtsbelastung des Verletzten Beines ist abhängig von den Vorgaben des Operateurs. Der Erfolg der Übung ist nicht von der Höhe des
Belastungsgewichtes abhängig, so dass bereits mit sehr geringem Auflagewewicht ein hoher Trainingseffekt zu erzielen ist.
Übungsausführung:
Zunächst ist es die Aufgabe des Patienten, die Therapieebene durch
kleine, schnelle Bewegungen in Richtung Flexion und Extension auszuschaukeln, ohne dass es hierbei zu seitlichen Bewegungsausschlägen kommt. Er soll sich hierbei um eine möglichst hohe Bewegungsfrequenz bemühen. Das Kniegelenk des
Patienten soll sich hierbei nicht von der Stelle bewegen, um sicherzustellen, dass die Bewegung tatsächlich aus dem Kniegelenk heraus und nicht aus angrenzenden Gelenken erzeugt wird. Hierbei kann es eine Hilfe sein, wenn man dem
Patienten mit Hilfe eines um das Haltegeländer herumgelegten Therabandes einen Orientierungspunkt zur Verfügung stellt, an dem er sein Knie zu halten hat (Bild 2). Der Fuss wird mit Gewichtsverlagerung auf die Ferse aufgesetzt.
Hierdurch soll eine Aktivierung des M. gastrognemius verhindert werden, welche eine erhöhte Aktivität der Beugerkette faszilitieren und damit die Aktivität des M. quadriceps abschwächen würde.
Je nach Vorgabe des Operateurs kann
diese Bewegung auch mit geringstem Auflagegewicht des verletzten Beines erfolgen. Es ist nur sehr wenig Kraft erforderlich, um die Therapieebene gemäß der therapeutischen Zielsetzung in Bewegung zu versetzen, da das Posturomed
durch sein Rückschwungverhalten den Patienten in der Bewegungsausfühung unterstützt.
Die Gefahr einer vorderen Schublade besteht bei dieser Übungsausführung nicht, da es innerhalb dieser geschlossenen kinetischen Kette
automatisch zu einer Kokontraktion der ischiocruralen Muskulatur und damit zu einer aktiven Gelenksicherung kommt.
Erfolgskontrolle über das Motion Feedback System:
Es muss hierbei zu einem gleichmäßigen
Sichtbarwerden des seitlich angebrachten roten Bewegungsanzeigers auf beiden Seiten des grünen Bewegungsanzeigers kommen (Bilder 3 und 4). Seitliche Ausweichbewegungen können hierbei am vorderen Motion Feedback System abgelesen
werden, welches sich in Bewegungsrichtung vor dem Patienten befindet. Der Rote Bewegungsanzeiger darf hier nicht rechts und links neben dem grünen Bewegungsanzeiger sichtbar werden!