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Liebe Besucher dieser Web-Site, es ist schon einige Jahre
her, dass hierzulande ein regelrechter Hype um die sog. Dorn-Methode herrschte und beinahe täglich Patienten bei uns anfragten, ob auch wir diese Methode beherrschen und anbieten würden. .
Wir lehnen die Dorn-Methode aus folgenden Gründen ab: Die
Dorn-Methode - lange Zeit völlig unbekannt - verdankt ihren Bekanntheitsgrad vor allem einem außerordentlich geschickten Marketing im Fernsehen. Allen voran Fernsehpfarrer Jürgen Fliege präsentierte die Methode innerhalb
kürzester Zeit gleich mehrfach in seiner Talkshow, wobei er sich voll des Lobes zeigte und hierdurch den Dorn-”Therapeuten” den Weg für eine erfolgreiche Vermarktung ihrer Methode ebnete. Natürlich wurde den Fernsehzuschauern
nicht erzählt, dass sich Herr Fliege von den Vertretern der Methode für sein Engagement für deren Verbreitung bezahlen ließ, ehe seinem Treiben von den Fernsehverantwortlichen ein Ende gesetzt und seine Trivial-Talkshow für
immer aus dem Programm genommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der Schaden jedoch bereits angerichtet und das Fernsehvolk entsprechend manipuliert. Wenn etwas im Fernsehen verbreitet wurde, wird es von vielen Menschen geglaubt
und selten hinterfragt, wie es heutzutage bei den youtube-Videos von Liebscher & Bracht nicht anders ist. Die Nachfrage nach der Dorn-Methode war auf jeden Fall nach der Ausstrahlung dieser werbewirksamen TV-Manipulation
enorm, so dass sich deren Anwender eines ungeheuer großen Zulaufs erfreuen konnten. Waren es seinerzeit zunächst überwiegend Heilpraktiker und selbsternannte Wunderheiler, die sich der Methode bedienten, sprangen nach und nach
immer mehr geschäftstüchtige Angehörige staatlich anerkannter medizinischer Heil- und Heilhilfsberufe, ja selbst Ärzte auf den Zug auf, nachdem sie die Dorn-Methode als gewinnversprechende Einnahmequelle für sich entdeckt
hatten. Grundlage der Dorn-Methode sind die vom Sägewerksbesitzer Dieter Dorn propagierten Techniken zur Mobilisation bewegungsgestörter Gelenke, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule. Auf DOrn-Kursen wird
gern erzählt, dass Herrn Dorn die wundersamen Heilgriffe von einem Allgäuer Bergbauern zugeflüsstert wurden, als dieser im Sterben lag. Laut einer Veröffentlichung auf Wikipedia ( Die Dorn-Methode sieht die Ursache der meisten Rückenschmerzen in einem Beckenschiefstand in Folge eines angeblich aus der Gelenkpfanne um bis zu vier cm herausgerutschten Hüftgelenkes. Diese
Vorstellung ist anatomisch-physiologisch absurd. Wäre dies tatsächlich zutreffend, würden sich die betroffenen Patienten vor Schmerzen schreiend am Boden wälzen und sicherlich nicht aus eigener Kraft einen Behandler aufsuchen
können. Auch andere Vorstellungen der Dorn-Anwender, wie etwa die Theorie vom seitlich aus der Wirbelsäule herausgesprungenen Wirbel zeugen bestenfalls von fundamentaler Unkenntnis der menschlichen Anatomie, nicht jedoch von
medizinischem Sachverstand. Nicht weniger unsinnig ist die von vielen Dorn-Anwendern mit der Dorn-Methode kombinierte sog. Breuss-Massage. Hierbei wird den rückengeplagten Patienten Johanniskrautöl einmassiert, welches
angeblich ins Innere der Bandscheiben diffundieren soll, um diese so von innen heraus vor dem Austrocknen zu schützen. Angesichts solcher Theorien können Fachleute nur mit dem Kopf schütteln. Leichtgläubige Patienten ohne
medizinische Kenntnisse laufen allerdings Gefahr, auf solche Versprechungen hereinzufallen und hierfür viel Geld aus dem Fenster zu werfen. Die “Heilung” der Patienten durch die Dorn-Methode geschieht vielfach
durch Suggestion angeblich wieder in die richtige Position manövrierter Körperteile, Knochen oder Gelenke. Mit dieser Suggestion kann auch die Dorn-Methode manchen Behandlungserfolg für sich verbuchen. Dies erklärt sich jedoch
nicht durch die Anwendung fachkundiger Behandlungshandgriffe, sondern vielmehr auf der Grundlage des allseits bekannten Placebo-Effektes. Ihre größten Erfolge erzielt die Dorn-Methode daher bei Patienten mit psychosomatischen
Beschwerden oder Hypochondern, oder leichtgläubiger Fernsehzuschauer des Fernseh-Pfarrers Jürgen Fliege, die sich voller Vertrauen in die Hände eines Dorn-”Therapeuten” begeben. Glaube versetzt bekanntlich Berge und welcher
arglose Patient ist nicht überglücklich, wenn man ihm überzeugend versichert, man habe ihm soeben sein zuvor luxiertes Hüftgelenk wieder in die Gelenkpfanne befördert? Seriöse medizinische Fachfortbildungen sind
üblicherweise mit sehr hohem Zeit-, Lern- und Kostenaufwand verbunden. Sie dürfen nur von Angehörigen anerkannter Heilberufe oder Ärzten besucht werden, auf deren professionellen Kenntnisstand sie aufbauen. So hat
beispielsweise die Manuelle Therapie, als eine der umfangreichsten Fortbildungen für Physiotherapeuten, einen Ausbildungsumfang von 260 bis 350 Stunden, nach denen sie mit einer sehr umfangreichen und von den Kostenträgern des
Gesundheitswesens anerkannten Prüfung abschließt. Bei der Dorn-Methode handelt es sich hingegen lediglich um eine Kurzausbildung, bei welcher pseudomedizinisches Halbwissen innerhalb eines einzigen Tages an leichtgläubige Laien
vermittelt wird. Allein dies offenbart schon die Absurdität des ganzheitlichen Anspruches der Dorn-Methode und ihrer anmaßenden Verknüpfung mit Elementen der traditionellen chinesischen Medizin. Schon gar nicht läßt sich in
derart kurzer Zeit die Komplexität der Wirbelsäule mit ihren vielfachen biomechanischen und anatomischen Besonderheiten vermitteln. Viele Anwender der Dorn-Methode bezeichnen sich selbst als
Wirbelsäulenspezialisten und rühmen sich gern ihrer angeblichen Erfolgsquote von 100%. Trotz oder vielleicht gerade wegen ihres fehlenden Wissens glauben sie felsenfest an die Theorien von Dieter Dorn und verteidigen diese
tapfer mit des Slogan “Wer heilt, hat Recht!”. Fachliche Argumente können Dorn-Anhänger für ihr Tun nicht liefern, da es ihnen hierzu an medizinischem Sachverstand fehlt. Natürlich gibt es auch zahlreiche Dorn-Anwender mit
profunden medizinischem Kenntnissen. Diesen ist selbstverständlich bewusst, dass es sich bei der Dorn-Methode um Hokuspokus handelt. Andererseits wollen diese geschäftstüchtigen Zeitgenossen nicht auf die leicht verdienten
Zusatzeinnahmen verzichten. Viel zu viele Patienten sind auf der Grundlage der von Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege angefachten Nachfrage bereit, sehr viel Geld für eine Dorn-Behandlung auszugeben, Geld, auf das diese schwarzen
Schafe des Gesundheitswesens keinesfalls verzichten möchten. Zusammenfassend kann man also festhalten, dass die Dorn-Methode in die Kategorie “Laien-Medizin” ohne medizinisch-wissenschaftlichen Hintergrund fällt. Schon allein aus diesem Grund muss sie von jedermann abgelehnt werden, der einen staatlich anerkannten Gesundheitsberuf erlernt hat und diesen ausübt. Wir sind aufgrund unserer staatlich geregelten Aus- und Weiterbildung im Besitz der Zulassung aller Kostenträger, die uns auf der Grundlage der von uns nachgewiesenen Fachkenntnisse ihr Vertrauen schenken. Unsere Zulassung erstreckt sich allein auf solche Maßnahmen, die in ihrer Anwendung von den Kostenträgern wegen ihrer Wirkmechanismen anerkannt sind. Methoden, die in die Kategorie Wunderheilung, Geistheilung oder Esoterik einzuordnen sind, zählen nicht zu den von den Kostenträgern anerkannten Maßnahmen. Deren Anwendung auf eine Verordnung über eine ärztlich verordnete Therapieleistung, wie z. B. “Krankengymnastik”, “Manuelle Therapie” oder “Massage” käme einem Betrug gleich und hätte den Entzug der Praxiszulassung zur Folge, wenn sie herauskäme. Physiotherapeuten und Masseure, die dies anders sehen, müssen dies vor ihrem eigenen Gewissen und ggf. gegenüber den Krankenkassen verantworten, wenn sie sich hierbei erwischen lassen.
So, liebe Besucher dieser Seite, jetzt kennen Sie unseren Standpunkt zur Dorn-Methode. Da das Internet ein schnelllebiges Medium ist, in dem man gern über längere Texte hinweg klickt, sind die Ausführungen dieser Seite absichtlich plakativ und verkürzt gehalten. Sofern ich vielleicht Ihre Neugier über die wahren Hintergründe der Dorn-Therapie geweckt haben sollte und Sie sich deswegen gern intensiver mit dieser Thematik auseinandersetzen möchten, erfahren Sie viele Einzelheiten rund um dieses leidige Thema |
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