Prostatakrebs durch Milch

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Mythos Milch
Milchprodukte fördern Prostatakrebs!
ARD-Ratgeber Plusminus
(Abschrift einer Internet-Veröffentlichung zur Sendung des ARD-Magazins vom 25.04.2006
mit freundlicher Genehmigung des Norddeutschen Rundfunks)

So gesund wie in der Werbung?

Milch macht mobil, Milch macht fit – glaubt man der Werbung, gibt es nichts besseres. Aber der weiße Wundertrunk hat auch seine Schattenseiten. Viele Menschen vertragen überhaupt keine Milch und neue Forschungsergebnisse zeigen, dass zu viel Milch für Menschen mit der entsprechenden Veranlagung sogar schädlich sein kann.

Milch ist ein Mythos - der Inbegriff von Fruchtbarkeit und Gesundheit. Ihr wird nahezu wundersame Heilwirkung zugeschrieben, für Menschen jeden Alters und in beliebiger Menge. Deutsche Verbraucher konsumieren im Durchschnitt 140 Kilogramm Milchprodukte pro Jahr. Doch neue Forschungsergebnisse kratzen am blütenweißen Image.

Hoher Milchkonsum kann Prostata-Krebs fördern

Männer, die viele Milchprodukte konsumieren, erhöhen damit ihr Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken – und zwar um etwa 30 Prozent, verglichen mit Männern mit geringen Milchkonsum. Das ist das Fazit einer Studie ("Prospective Studies of Dairy Product and Calcium Intakes and Prostata Risk Cancer"), die im Dezember 2005 im "Journal of the National Cancer Institute" erschienen ist. Die US-amerikanischen Autoren haben für ihre Untersuchung zwölf vorangegangene Studien ausgewertet, verglichen und zusammengefasst. Insgesamt sind die Daten von mehr als 300.000 Männern aus den USA und Europa in diese sogenannten Metastudie eingegangen.

Die Autoren vermuten: Hohe Dosen von Kalzium und Milchprodukten unterdrücken im Körper die Bildung von Vitamin D – einem Stoff, der Prostatakrebs wirksam vorbeugt. Starke Milchtrinker, so die These, berauben sich dieses Schutzes. Schon der Konsum von drei Milchportionen täglich erhöht danach das Risiko für Prostatakrebs um neun Prozent. Eine Portion entspricht 244 Gramm Milch oder Joghurt, 43 Gramm Käse oder 132 Gramm Eiscreme.

Bezogen auf die USA wäre dies verbunden mit etwa 20.000 zusätzlichen Neuerkrankungen pro Jahr, so die Studie. Prostatakrebs ist auch in Deutschland die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Jährlich erkranken 25.000 Männer in Deutschland neu an Prostatakrebs. 12.000 Männer sterben jedes Jahr daran.

Millionen vertragen keine Milch

Nach Untersuchungen der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL), Standort Kiel, die auf Milchforschung spezialisiert ist, sind 15 Prozent der Erwachsenen (rund 10 Millionen) in Deutschland nicht imstande, Milchzucker (Laktose) zu verdauen. Sie leiden an Laktose-Intoleranz. Ihr Körper produziert keine oder zu wenig Laktase - ein Enzym, das der Darm zur Verdauung des rindertypischen Milchzuckers braucht.

Hinzu kommen immer mehr Menschen mit Milcheiweiß-Allergie. Laut BfEL sind sechs bis sieben Prozent der Babies und Kleinkinder bis fünf Jahre und zwei bis drei Prozent der Erwachsenen betroffen. Häufig ist ihnen das nicht bewusst. Sie leiden unter zunehmenden Haut- und Kreislaufbeschwerden, Blähungen, Darmkoliken oder Reizmagen. Allergologen diagnostizieren eine mögliche Milcheiweiß-Allergie mit Hilfe eines Bluttests. Auch Gentests können Klarheit bringen.

Deutsche Milchforscher: Milch bleibt nützlich

Dr. Michael de Vrese von der BfEL hält die amerikanische Studie für seriös. Dennoch empfiehlt sein Institut weiter, täglich mindestens einen Liter Milch oder 1.200 Milligramm Kalzium aufzunehmen. Denn die Vorteile des Milchkonsums würden die etwaigen Risiken übertreffen. Während das Prostatakrebsrisiko noch nicht abschließend bewertet ist, sei bewiesen, dass ein ausreichender Milchkonsum Osteoporose, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Übergewicht vorbeuge. Diese Erkrankungen seien weitaus schwerwiegender.

Weitere Informationen

Die Erfurter Buchautorin Maria Rollinger hat mit ihrem jüngst erschienen Buch "Milch besser nicht" die Kritikpunkte zusammengefasst.

Autorin: Heidi Mühlenberg

 

Anmerkung: Herr Dr. Michael de Vrese von der BfEL (Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, ehem. Bundesanstalt für Milchforschung) scheint ein ausgesprochener Interessenvertreter der Milchindustrie zu sein. Anders kann man sich die Empfehlung, täglich mindestens einen Liter Milch zu trinken, kaum erklären. Die Behauptung, man könne durch Milchkonsum beispielsweise einer Osteoporose vorbeugen, wird von unabhängigen Wissenschaftlern heftig widersprochen. Zahlreiche unabhängige Studien kommen sogar zum Ergebnis, regelmäßiger Milchkonsum würde die Entstehung einer Osteoporose fördern. Näheres zu diesem Thema finden Sie in dem oben genannten Buch “Milch besser nicht” sowie HIER!

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