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für eine Reaktivierung des M. vastus medialis |
Als typischer Vertreter der überwiegend aus Muskelfasern des Typ 2 aufgebauten Muskeln ist der M. vastus medialis besonders von postoperativer oder posttraumatischer
Atrophie betroffen. Muskeln dieses Fasertyps zeichnen sich durch eine schnellkräftige Kontraktionsfähigkeit aus und sind in dieser Eigenschaft besonders nach Verletzungen nur sehr schwer zu reaktivieren. Der Großteil der in der
traditionellen Physiotherapie verwendeten Therapieverfahren zur Bewältigung dieser Aufgabe spielt sich im Bereich isometrischer Übungen ab. Dies entspricht jedoch nicht der primären Arbeitsweise der Muskulatur und ist daher in
seiner Effektivität eher beschränkt. Der M. vastus medialis wird überwiegend bei derlei Übungen auch nicht in eine Funktionskette benachbarter Muskelgruppen eingebunden, wie es eigentlich seiner Physiologie entspräche. Auch dies
steht einem effektiven Training des M. vastus medialis entgegen. Andere Übungsformen sind zwar vielleicht effektiv, bedürfen jedoch teilweise erheblicher körperlicher Kraftanstrengungen des Therapeuten, wie beispielsweise PNF.
Nachteil solcher Techniken ist, dass die einzelnen Reizsetzungen nicht reproduzierbar wiederholt werden können, da sie auch von der Tagesform des Therapeuten und zahllosen anderen Parametern abhängen. Zum Teil sind die Therapeuten
- insbesondere Therapeutinnen - selbst zu schwach, derartige Methoden überhaupt effektiv anwenden zu können. Besonders nachteilig ist jedoch der Umstand, dass der Patient hierbei grundsätzlich auf Therapeutische Hilfe angewiesen
ist und keine Möglichkeit des eigenständigen Trainings besitzt. Übungen an sog. Beinstreckern, wie sie inzwischen auch in zahlreichen Therapieeinrichtungen gebräuchlich sind, bergen häufig zusätzliche Verletzungsrisiken für den
Patienten. Dies gilt insbesondere bei Verwendung Im Folgenden möchte ich ein systematisches Mehrschritt-Programm aufzeigen, wie
wir es in meiner Praxis bereits seit 1995 erfolgreich mit Hilfe des Reha-Trainingsgerätes Posturomed und Anbauteilen aus eigener Fertigung praktizieren. Unter Verwendung des inzwischen auch von Haider Bioswing angebotenen Motion
Feedback Systems und des neuen Reha-Moduls eröffnen sich nun jedem Anwender therapeutische Möglichkeiten, die das Posturomed zum mit Abstand vielseitigsten Reha-Trainingsgerät machen dürften. Mit nur wenigen Handgriffen lassen sich
diese beiden Module an jedem Posturomed nachrüsten. |
Schritt 1: Ziel: Vorbereitung: Der Patient platziert den Fuss des operierten Beines exakt in der Mitte des Schubelementes. Um eine bessere Stabilisation des Rumpfes und damit eine gesicherte Ausgangsstellung zu
gewährleisten, sollten sich weniger geübte Patienten zusätzlich am Haltegeländer des Posturomed vorn und seitlich festhalten. Mit seinem Körpergewicht steht der Patient überwiegend auf dem unverletzten Bein, je nach aktuell
ärztlicherseits erlaubter Gewichtsbelastung der verletzten Strukturen. Der Erfolg der Übung ist nicht von der Höhe des Belastungsgewichtes abhängig, so dass bereits mit sehr geringem Auflagewewicht ein hoher Trainingseffekt zu
erzielen ist. Übungsausführung: Je nach ärztlicher Belastungsfreigabe kann diese Übung bereits mit geringstem Auflagegewicht des verletzten Beines erfolgen. Es
ist nur sehr wenig Kraft erforderlich, um die Therapieebene gemäß der therapeutischen Zielsetzung in Bewegung zu versetzen, da das Posturomed durch sein Rückschwungverhalten den Patienten in der Bewegungsausfühung unterstützt.
Die Gefahr einer vorderen Schublade besteht bei dieser Übungsausführung nicht, da es innerhalb dieser geschlossenen kinetischen Kette automatisch zu einer Kokontraktion der ischiocruralen Muskulatur und damit zu einer aktiven
Gelenksicherung kommt. Erfolgskontrolle über das Motion Feedback System: |
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Schritt 2: Ziel: Vorbereitung: Übungsausführung: Erfolgskontrolle über das Motion Feedback System: |
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Schritt 3: Anmerkung: Ziel: Vorbereitung: Übungsausführung:
Erfolgskontrolle über das Motion Feedback System: |
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Weitere Steigerungsmöglichkeiten Die am Posturomed
angebrachten Befestigungsösen erlauben grundsätzlich die Übertragung von Zugwiderständen auf die Therapieebene aus jeglicher Richtung sowie deren beliebige Kombination untereinander. Zur erweiterten Belastung des M. quadriceps
können so beispielsweise Zugkräfte von hinten am Posturomed angreifen, die gegen die Extension des Kniegelenkes wirken. Eine Betonung der Ischio-Cruralen Muskulatur ist gegen von vorn angreifende Widerstände mit Bewegungsausführung
in Richtung Kniegelenksflexion möglich. Hier sollte der Belastungsschwerpunkt auf dem Vorfuss liegen, um eine erhöhte Aktivität der Beugerkette zu faszilitieren. Auf diese Weise ergibt sich eine sehr große Bandbreite
möglicher Übungsformen. Wer immer sich in funktioneller Anatomie, Biomechanik und den Grundlagen der Trainingslehre auskennt, findet hier sicher einen Weg, seinen jeweiligen Patienten wirkungsvoll zu einer raschen Wiederherstellung
einer beeinträchtigten physischen Leistungsfähigkeit zu verhelfen. Hierbei beschränkt sich das Therapiespektrum durchaus nicht allein auf die Behandlung von Verletzungen der unteren Exremität. Es lassen sich gleichwohl äußerst
effektive Übungen für die obere Extremität wie für die Rupfmuskulatur mit dem Posturomed durchführen. Wenn Sie neugierig geworden sind und mehr über das Therapiespektrum mit den Reha-Trainingsgeräten Posturomed und
Torsiomed erfahren möchten, können Sie gern einen individuellen Schulungstermin in Ihrer eigenen Praxis mit mir vereinbaren. Näheres hierzu erfahren Sie |
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