Balance-Stuhl:
Auch als “Kniestuhl” bekannt, fand dieser aus
Skandinavien stammende Vertreter rückengerechter Sitzmöbel starke Verbreitung in den 80er Jahren. Inzwischen ist es um den Balance-Stuhl ruhiger geworden, weil sich herausgestellt hat, dass die von Anfang an durch
Orthopäden und Physiotherapeuten geäußerten Bedenken nicht unberechtigt waren. Die günstige Wirkung, die dieser Stuhl auf die Wirbelsäule hat, erkauft man sich nämlich auf Kosten der Kniegelenke. Durch die
Positionierung der Beine kommt es zu einem ungünstigen Einfluß auf die Durchblutung der Unterschenkel, wodurch sowohl arterielle Störungen als auch die Entstehung von Krampfadern begünstigt werden. Auch kommt es in den
Kniegelenken durch die Gewichtsverlagerung auf die Vorderkante der Unterschenkel zu einer starken Beanspruchung des Kapsel- Bandapparates, insbesondere des hinteren Kreuzbandes sowie der Menisci, der Rückfläche der
Kniescheiben und einzelner Muskelansätze. Bei dem nebenstehend abgebildeten Exemplar handelt es sich um eine Kreation der Firma Stokke, bei der die ungünstige Wirkung auf die Kniegelenke zumindest durch eine flexible
Ausführung der Stützfläche für die Kniegelenke reduziert werden konnte. Eine Zweiteilung dieser Fläche erlaubt zudem, ein Bein gleichfalls als Stützbein nach vorn zu setzen. Für zusätzliche Dynamisierung des Sitzens
sorgt die Gestellausführung als Wippe. Gleichfalls von Stokke stammt eine Reihe weiterentwickelter Sitzmöbel, die die Möglichkeit der Verwendung als Kniestuhl zumindest optional anbieten, daneben aber gleichfalls zu
einem entspannten Zurücklehnen einladen. Der nebenstehend abgebildete “Duo” steht hier stellvertretend für mehrere lieferbare Modelle. Fazit: Der Balance eignet sich gut für kurze Sitzphasen. Hier ermöglicht er eine Entlastung der Wirbelsäule bei
gleichzeitig vergleichsweise bequemem Sitzen. Unter keinen Umständen sollte der Balance bei bestehenden Kniebeschwerden oder als Bürostuhl für den Dauergebrauch verwendet werden. Kosten: Je nach
Verarbeitungsqualität und Materialbeschaffenheit sind die Preisgrenzen nach oben offen. Billige aber in der Regel minderwertige Exemplare finden sich in großen Möbelgeschäften bereits ab ca. 50,-- Euro. Vom Erwerb eines
solchen Kniestuhles sollte man aber lieber Abstand nehmen! Bezugsquelle: Firma Stokke. Im Internet: www.stokke.de |